
Aus sich überschneidenden Forschungsinteressen, dem literarischen Umgang mit Formen des Vergessens auf der einen, den anthropologischen und narratologischen Kennzeichen von Racheerzählungen auf der anderen Seite, kristallisierte sich das bisher weitestgehend unbeachtete Forschungsfeld um Amnestierungen in der Vormoderne heraus, wofür wir als Promovierende in der mediävistischen Germanistik mit einem nachwuchswissenschaftlich orientierten Format einen geeigneten Untersuchungsrahmen gefunden haben.
Neben einer ersten inhaltlichen Sichtung von Quellenmaterial und literarischen Texten der Vormoderne beabsichtigen wir gleichermaßen, eine fachbereichs- und universitätsübergreifende Vernetzung für anschlussfähige Forschungsfragen rund um das gezielte Vergessen zu ermöglichen. Die Finanzierung beider Ansinnen hat die Rektoratskommission der Universität Münster freundlicherweise übernommen.
Über den Tagungsort

Münster hat seine Eignung als europaweit sichtbare Tagungsstadt schon früh unter Beweis gestellt – vor über 370 Jahren, als hier die Verhandlungen zum Westfälischen Frieden stattfanden. Heute bietet die Stadt nicht nur historisches Flair, sondern auch moderne Infrastruktur, kurze Wege und eine lebendige Wissenschafts- und Kulturszene.
Wer zwischen den Programmpunkten Zeit für einen Streifzug durch Münster hat, wird schnell merken: Diese Stadt erzählt Geschichte – an jeder Ecke. Ein Spaziergang über den Prinzipalmarkt mit seinen gotischen Giebelhäusern und Arkadengängen lohnt sich ebenso wie eine Besichtigung des Doms zu Münster oder des LWL-Museums für Kunst und Kultur. Im Rahmen der Tagung ist ein gemeinsamer Besuch des historischen Rathauses geplant, in dem 1648 Teile des Westfälischen Friedensvertrages unterzeichnet wurde.